„Ich gratuliere Cao Fei, deren vorausschauendes, vielschichtiges Werk den Moment, in dem wir leben, so treffend beschreibt – insbesondere die Zeit nach der Pandemie. Obwohl ihre Stimme einer in der chinesischen Geschichte verwurzelten Position entstammt, so spricht sie in ihren makellos gestalteten Narrativen Themen an, die wir als universell resonant empfinden: die Bedeutung und Zerbrechlichkeit menschlicher Beziehungen, die Macht der Liebe, die Ethik der Technologie und das existenzielle Unbehagen. Ihren Arbeiten gemeinsam ist die Darstellung von Technologie als Quelle der Entfremdung, aber auch als das, was uns verbindet – eine weder vollkommen düstere noch übermäßig optimistische, aber letztendlich menschliche Vision.
Im Namen der Jury möchte ich auch den 2021 nominierten Künstler*innen Poulomi Basu, Alejandro Cartagena und Zineb Sedira meine Anerkennung und Wertschätzung aussprechen. Einzeln und gemeinsam haben sie gezeigt, auf welch vielfältige Weise Bilder die Welt um uns herum verbinden, widerspiegeln, informieren, protestieren, aufklären und neu erfinden können, und sie haben eine tiefgründige und erhellende Unterhaltung über die Rolle der Fotografie in der heutigen Zeit ausgelöst.“