Digital Finance

Als führende europäische Börsenorganisation und Marktinfrastrukturanbieter entwickelt die Deutsche Börse Gruppe moderne IT-Lösungen und bietet weltweit Dienstleistungen für die Finanzindustrie an. Als Pionier bei der Digitalisierung des Handels bereits in den 1990er Jahren steht die IT-Infrastruktur der Deutschen Börse im Zentrum des Unternehmens.

Wir treiben unsere digitale Strategie aktiv voran, mit einem Fokus auf Cloud-Technologie, Distributed-Ledger-Technologie (DLT)/Blockchain und Künstliche Intelligenz (KI). Diese Strategie wird schrittweise und erprobt verfolgt, um Transparenz, Stabilität und Anlegerschutz sicherzustellen. Zu diesem Zweck sind die folgenden Regulierungen für die Deutsche Börse Gruppe von besonderer Bedeutung:

Markets in Crypto-Assets Regulation (MiCA)

Als führender europäischer Anbieter von Marktinfrastruktur unterstützt die Deutsche Börse Gruppe die Entwicklung eines harmonisierten Regulierungsrahmens für digitale Finanzmärkte. Die Markets in Crypto-Assets Regulation (MiCA) ist ein Eckpfeiler der Digitalisierungsstrategie der Europäischen Union und zielt darauf ab, den Anlegerschutz, die Marktintegrität und die Finanzstabilität im Bereich der Krypto-Assets zu stärken.

MiCA wurde am 20. April 2023 vom EU-Parlament verabschiedet und ist seit Dezember 2024 vollständig anwendbar. Sie führt einen umfassenden Rechtsrahmen für Krypto-Assets ein, die derzeit nicht durch bestehende Finanzdienstleistungsgesetze abgedeckt sind, darunter:

  • Asset-referenced Tokens (ARTs);
  • E-Geld-Token (EMTs);
  • Andere Krypto-Assets, wie Utility Tokens.

MiCA legt einheitliche Anforderungen für Anbieter von Krypto-Asset-Dienstleistungen (CASPs) fest, einschließlich Lizenzierung, Governance, aufsichtsrechtlicher Sicherheiten und Transparenzpflichten. Außerdem werden Maßnahmen zur Verhinderung von Marktmissbrauch und zur Sicherstellung klarer Offenlegung gegenüber Anlegern eingeführt.

Die Deutsche Börse Gruppe richtet ihre digitalen Asset-Dienstleistungen an MiCA aus und unterstützt ein sicheres, transparentes und innovatives europäisches Krypto-Asset-Ökosystem. Wir sind bestrebt, die Zukunft der digitalen Finanzwelt durch robuste regulatorische Compliance mitzugestalten.

Weitere Informationen zur Positionierung der Deutsche Börse Group zu diesem Thema finden Sie in unseren Stellungnahmen und Positionspapieren unter Publikationen.

DLT Pilot Regime

Die Deutsche Börse Gruppe begrüßt regulatorische Entwicklungen, die Innovation und die Einführung neuer Technologien im Finanzsektor fördern, einschließlich Distributed-Ledger-Technologien (DLT). Für die Deutsche Börse Gruppe ist es wichtig sicherzustellen, dass technologischer Fortschritt und die damit verbundenen Chancen nicht unreguliert stattfinden, da dies potenziell erhebliche Risiken für die Marktintegrität, die Finanzstabilität und den Anlegerschutz mit sich bringen könnte. Darüber hinaus dürfen grundlegende Prinzipien wie der Schutz der Marktteilnehmer und die Finanzstabilität nicht beeinträchtigt werden und müssen unabhängig von der verwendeten Technologie gewährleistet sein.

Das DLT Pilot Regime wurde am 30. Mai 2022 vom Europäischen Parlament verabschiedet und ist seit März 2023 anwendbar. Es schafft ein kontrolliertes Umfeld für Experimente mit DLT im Handel und in der Abwicklung von Finanzinstrumenten.

Die Regelung ermöglicht ausgewählten Marktteilnehmern, von bestimmten Ausnahmen bestehender Vorschriften zu profitieren, um neue Geschäftsmodelle zu testen. Sie umfasst folgende Funktionen:

  • DLT-Handelsplätze (DLT MTF);
  • DLT-Abwicklungssysteme (DLT SS);
  • DLT-Handels- und Abwicklungssysteme (DLT TSS).

Durch dieses kontrollierte Umfeld möchte die EU praktische Erfahrungen sammeln, regulatorische Lücken identifizieren und die Grundlage für eine breitere Einführung von DLT in den europäischen Finanzmärkten schaffen.

Im Rahmen des Pakets zur Finanzmarktinfrastruktur werden Änderungen am DLT Pilot Regime voraussichtlich im Dezember 2025 vorgeschlagen, um den gesetzlichen Rahmen weiter an die Marktentwicklungen und den technologischen Fortschritt anzupassen.

Weitere Informationen zur Positionierung der Deutsche Börse Group zu diesem Thema finden Sie in unseren Stellungnahmen und Positionspapieren unter Publikationen.

Weitere Informationen

Digital Euro

Angesichts der zunehmenden Nutzung elektronischer Zahlungsmethoden und des digitalen Wandels in der EU könnte der digitale Euro die EU-Strategien für das digitale Finanzwesen und den Massenzahlungsverkehr durch sein Potenzial als zusätzliches, innovatives und sicheres Zahlungsmittel unterstützen. Als solches könnte der digitale Euro die Zugänglichkeit und die finanzielle Eingliederung fördern und gleichzeitig die Entwicklung europaweiter und interoperabler Zahlungslösungen erleichtern und so die Widerstandsfähigkeit und finanzielle Stabilität der sich ständig digitalisierenden Wirtschaft der EU erhöhen.

Der digitale Euro ist als eine digitale Zentralbankwährung (CBDC) geplant, die für jedermann kostenlos erhältlich ist und die bestehenden Banknoten und Münzen ergänzt. Er würde in einem elektronischen Portemonnaie gespeichert, das bei einer Bank oder einem öffentlichen Intermediär eingerichtet wird und effiziente und sichere elektronische Zahlungen ermöglicht. Der digitale Euro würde außerdem die Währungssouveränität des Euroraums stärken und die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Zahlungsverkehrssektors fördern.

Die Europäische Kommission hat im Jahr 2023 einen Gesetzesvorschlag für den digitalen Euro im Einzelhandel initiiert, der derzeit von den gesetzgebenden Organen geprüft wird. Hinsichtlich des digitalen Euros für den Großhandel hat die Europäische Zentralbank (EZB) im November 2023 Sondierungsarbeiten zu neuen Technologien für die Abwicklung von Finanztransaktionen im Großhandel aufgenommen. Im Rahmen der EZB-Versuche wurde erfolgreich demonstriert, dass Geld und Wertpapiere gleichzeitig auf einem digitalen Ledger über drei verschiedene Zahlungslösungen der nationalen Zentralbanken verarbeitet und ausgetauscht werden können.

Die Deutsche Börse Group nahm an den Tests der EZB teil und zeigte ihre Fähigkeit und Bereitschaft, sich mit einer der drei Lösungen der nationalen Zentralbanken zu verbinden. Nach dem weithin als erfolgreich bewerteten Abschluss der Sandbox-Tests bekräftigte der EZB-Vorstand sein Engagement, weiterhin Lösungen für einen digitalen Euro im Großhandel zu erforschen.

Weitere Informationen zur Positionierung der Deutsche Börse Group zu diesem Thema finden Sie in unseren Stellungnahmen und Positionspapieren unter Publikationen.