Ziele & Ausblick

Prognosebericht – Einführung

The Cube

Der Prognosebericht beschreibt die voraussichtliche Entwicklung unserer Gruppe im Geschäftsjahr 2024. Er enthält Aussagen und Informationen über Vorgänge, die in der Zukunft liegen, und beruht auf Erwartungen und Annahmen des Unternehmens zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Geschäftsberichts. Diese unterliegen bekannten und unbekannten Chancen bzw. Risiken sowie Ungewissheiten.

Eine Vielzahl von Faktoren, von denen viele außerhalb des Einflussbereichs des Unternehmens liegen, beeinflussen den Erfolg, die Geschäftsstrategie und die Ergebnisse des Konzerns. Sollten Chancen oder Risiken eintreten oder eine der Ungewissheiten Realität werden oder sollte sich erweisen, dass eine der zugrunde liegenden Annahmen unzutreffend war, kann die tatsächliche Entwicklung des Konzerns sowohl positiv als auch negativ von den Erwartungen und Annahmen in den zukunftsgerichteten Aussagen und Informationen dieses Prognoseberichts abweichen.

Die Information zur Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr ist in unseren Zwischenberichten zu finden.

Prognosebericht – Entwicklung der Rahmenbedingungen

Makroökonomisches Umfeld

Im Jahresverlauf 2023 hat sich das globale Wirtschaftswachstum infolge der sehr viel restriktiveren Geldmarktpolitik der Notenbanken weiter abgeschwächt. Zudem hat die Ausweitung des Nahostkonflikts zwischen Israel und Palästina im zweiten Halbjahr für Unsicherheit unter den Marktteilnehmenden gesorgt. Im Jahr 2024 rechnen wir aufgrund der hohen Leitzinsen mit einer weiterhin angespannten Wirtschaftslage. Zinssenkungen der Notenbanken aufgrund einer weiter rückläufigen Inflation könnten sich auf der einen Seite positiv auf das wirtschaftliche Umfeld auswirken. Auf der anderen Seite könnte ein stärker als erwarteter Rückgang des Wirtschaftswachstums bzw. eine Rezession zu Unsicherheit unter den Marktteilnehmenden führen.

Prognosebericht – Entwicklung der Ertragslage

Für das Jahr 2024 erwarten wir einen Anstieg der Nettoerlöse auf mehr als 5,6 Mrd. €. Neben organischem Wachstum auf Basis unserer strukturellen Wachstumschancen wird die Konsolidierung von SimCorp einen bedeutenden Teil beitragen. Zudem rechnen wir aktuell mit einem leichten zyklischen Gegenwind, sollten die Notenbanken die Leitzinsen senken. Sofern die Marktvolatilität steigt oder die Leitzinsen mindestens auf dem aktuellen Niveau verbleiben würden, würde sich dies positiv auswirken. Bei den operativen Kosten planen wir mit einem Anstieg durch Investitionen in unsere organischen Wachstumschancen sowie mit dem zusätzlichen Beitrag von SimCorp. Auf dieser Grundlage rechnen wir mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von mehr als 3,2 Mrd. € im Jahr 2024.


Prognose der Ertragslage für 2024

Basis 2023
Mio. €
Prognose 2024
Mrd. €

Nettoerlöse

5.076,6

>5,6

Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA)

2.944,3

>3,2

Prognosebericht – Entwicklung der nichtfinanziellen Leistungsindikatoren

Auch im Prognosezeitraum stehen zur Sicherung unseres gesellschaftlichen Wertbeitrags Initiativen zur Förderung der Transparenz und Sicherheit der Märkte im Vordergrund. Was die für 2024 prognostizierte Entwicklung der nichtfinanziellen Leistungsindikatoren angeht, so wurde durch die zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen, die Teil des Tagesbetriebs wurden, die Systemverfügbarkeit wieder auf die hohen angestrebten Werte gebracht. Vor diesem Hintergrund erwarten wir, dass die Verfügbarkeit der kundenseitigen IT-Systeme im Prognosezeitraum weiterhin auf diesem hohen Niveau liegen wird.

Arbeitgeberattraktivität ist für unseren nachhaltigen Erfolg wichtig. Wir wollen Toptalente gewinnen und langfristig an uns binden. Durch die im Kapitel „Mitarbeitende“ beschriebenen Maßnahmen sind wir gut aufgestellt und gehen davon aus, dass wir unser Ziel zur Mitarbeitendenzufriedenheit von größer 71,5 Prozent halten oder verbessern können.

Der Vorstand der Deutsche Börse AG hat gemäß § 76 Abs. 4 AktG Zielgrößen für den Frauenanteil auf den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands, jeweils bezogen auf die Deutsche Börse AG, festgelegt. Bis 31. Dezember 2024 soll der Frauenanteil auf der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands bei 15 Prozent und auf der zweiten Führungsebene bei 27 Prozent liegen. Daneben hat sich der Vorstand im Rahmen einer Selbstverpflichtung das Ziel gesetzt, auf globaler Gruppenebene bis Ende 2024 einen Anteil von Frauen in Führungspositionen von 24 Prozent im oberen Management und von 33 Prozent im unteren Management zu erreichen. Wir haben den Umfang unserer Selbstverpflichtung über die gesetzlichen Anforderungen hinaus erweitert.

Das Urteil unabhängiger ESG-Ratingagenturen ist für uns ein wichtiger Gradmesser unserer ESG-Bemühungen. Wir analysieren fortlaufend unser Abschneiden und ergreifen entsprechende Maßnahmen. Für den Prognosezeitraum erwarten wir, dass wir unsere gute Position bei den ESG-Ratings oberhalb des 90. Perzentils halten können.

Ziele der nichtfinanziellen Leistungsindikatoren für 2024

Basis 2023Ziele 2024

Systemverfügbarkeit

>99,9%

>99,5%

Mitarbeitendenzufriedenheit

73%

>71,5%

Anteil von Frauen in Führungspositionen1)

23%

>24%

ESG-Ratings

98. Perzentil

>90. Perzentil

1) Gruppenweites Ziel auf oberer Führungsebene.

Prognosebericht – Entwicklung der Finanzlage

Wir erwarten auch künftig einen deutlich positiven Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit, der unser primäres Finanzierungsinstrument ist. In Bezug auf die Veränderung der Liquidität rechnen wir mit drei wesentlichen Einflussfaktoren im Prognosezeitraum: Zum einen planen wir, rund 350 Mio. € auf Gruppenebene in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen zu investieren. Die Investitionen sollen hauptsächlich der Neu- und Weiterentwicklung von Produkten und Dienstleistungen in unseren Wachstumsbereichen dienen. Außerdem haben wir ein Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von 300 Mio. € im Januar 2024 gestartet. Im Mai 2024 werden wir der Hauptversammlung vorschlagen, eine Dividende je Aktie in Höhe von 3,80 € zu zahlen. Dies würde einem Mittelabfluss von 703,4 Mio. € entsprechen. Darüber hinaus erwarten wir zum Zeitpunkt der Erstellung des zusammengefassten Lageberichts keine weiteren wesentlichen Einflussfaktoren auf die Liquidität der Gruppe. Aufgrund des positiven Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit, ausreichender Kreditlinien (für Details siehe Erläuterung 24 des Konzernanhangs) sowie unserer flexiblen Steuerungs- und Planungssysteme gehen wir wie schon in den Vorjahren von einer soliden Liquiditätsausstattung im Prognosezeitraum aus.

Aufgrund der erfolgreichen Umsetzung der bisherigen Strategie und des Weiteren erwarteten Wachstums haben wir unser Kapitalmanagement weiterentwickelt. Zukünftig wird eine Dividendenausschüttungsquote von 30–40 Prozent des Periodenüberschusses, der den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnen ist, angestrebt. Dabei ist künftig eine steigende Dividende pro Aktie geplant. Darüber hinaus können verfügbare liquide Mittel wie bisher in die anorganische Weiterentwicklung der Gruppe investiert werden. Insofern überschüssige Liquidität vorhanden ist, beabsichtigt das Unternehmen die Dividende durch Aktienrückkäufe zu ergänzen.

Um die starken Kreditratings auf Gruppenebene zu erhalten, streben wir ein Verhältnis der Nettoschulden zum EBITDA von höchstens 2,25 sowie der Free Funds from Operations zu den Nettoschulden von mindestens 40 Prozent an. Durch die Finanzierung der Übernahme von SimCorp wurde der Grenzwert der Free Funds from Operations zu den Nettoschulden Ende 2023 vorübergehend nicht eingehalten. Aufgrund des positiven Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit rechnen wir damit, auch die Anforderung für diesen Grenzwert im Jahr 2024 wieder zu erfüllen.

Prognosebericht – Gesamtaussage des Vorstands

Wir sehen das Unternehmen dank seines breit diversifizierten Angebots entlang der Wertschöpfungskette im Wertpapierhandel und seiner Innovationskraft im internationalen Wettbewerb weiterhin sehr gut positioniert und rechnen vor diesem Hintergrund langfristig mit einer positiven Entwicklung der Ertragslage. Unsere neue Geschäftsstrategie und daraus resultierende Maßnahmen sollen dieses Wachstum weiter beschleunigen. Die Gruppe verfolgt dabei das Ziel, agiler, effektiver und mit verstärktem Kundenfokus zu agieren und langfristig zum weltweit präferierten Marktinfrastrukturanbieter mit Spitzenposition in allen ihren Tätigkeitsfeldern zu werden. Unter Berücksichtigung der organischen Wachstumsbedingungen plant der Vorstand im Prognosezeitraum insgesamt mit einem Anstieg der Nettoerlöse auf mehr als 5,6 Mrd. €. Beim EBITDA rechnet der Vorstand im Prognosezeitraum mit einem Wachstum auf mehr als 3,2 Mrd. €. Insgesamt geht der Vorstand auf dieser Basis von einem deutlich positiven Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit und damit wie schon in den Vorjahren von einer soliden Liquiditätsausstattung aus. Die Gesamtaussage des Vorstands gilt für den Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses zusammengefassten Lageberichts.