Was genau ist Quantum Computing? Wie der Name vermuten lässt, basiert Quantum Computing auf den Gesetzen der Quantenphysik und wendet diese auf die tiefste Ebene der Dinge an, aus denen unsere Welt besteht. In diesem Bereich gelten die Newtonschen Gesetze der Physik nicht, und die Dinge verhalten sich gleichermaßen wie Wellen und Teilchen. Elektronen beispielsweise können nicht nur abwechselnd unterschiedliche, sondern auch uneindeutige Zustände annehmen. In dem „Superposition“ genannten Zustand überlagern sich mehrere Zustände. Übertragen auf die Datenverarbeitung ist die Konsequenz weitreichend. Während herkömmliche Computer mit Bits arbeiten und auf binäre Logik angewiesen sind, können die sogenannten „Qubits“, aus denen Quantencomputer bestehen, einen dritten Zustand annehmen – die „Superposition“, bei der noch unklar ist, ob die Qubits mit dem Wert 0 oder 1 aus ihr hervorgehen. Die Schnelligkeit der Datenverarbeitung ist daher um ein Vielfaches erhöht: im Falle eines aktuellen Experiments der chinesischen Hefei University of Technology war das Testobjekt 100 Billionen Mal so schnell wie ein herkömmlicher Computer.
Die technologischen Herausforderungen sind allerdings derzeit noch immens. Um nur einige zu nennen: Der Zustand der Überlagerung kann nur für Bruchteile von Sekunden aufrechterhalten werden. Er ist extrem empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen und muss daher in einer extrem kontrollierten Umgebung stattfinden. So müssen beispielsweise „supraleitende Qubits“, eine der Technologien zur Realisierung von Quantencomputern, bei extrem niedrigen Temperaturen und in einem Vakuum arbeiten. Der Ansatz des Quantum Computing ist jedoch so vielversprechend, dass die Überwindung der Herausforderungen lohnenswert scheint.
Die ersten Schritte im Bereich Quantum Computing machte der Physiker Paul Benioff in den frühen 1980er Jahren. Er stellte ein quantenmechanisches Modell der Turing-Maschine vor. Richard Feynman und Yuri Manin äußerten später die Annahme, dass Quantencomputern ein mit klassischen Computern nicht vergleichbares Simulationspotential eigen sei.
Im Jahr 1994 formulierte der US-Mathematiker Peter Shor einen Quantenalgorithmus für ein Problem, das mit konventionellen Mitteln nicht lösbar war. Es folgten verschiedene andere Algorithmen mit der gleichen Zielsetzung, darunter der Grover-Algorithmus, nach seinem Entwickler, dem indisch-amerikanischen Informatiker Lov Kumar Grover, benannt. Dabei handelt es sich um einen Quantensuchalgorithmus, der eine quadratische Beschleunigung der Berechnungen ermöglicht. Das von JoS QUANTUM entwickelte Modell basiert auf einem Grover-Algorithmus und verwendet so genannte „imperfect Grover-Orakel“.