Börsen organisieren Märkte

Wer sich nicht bewegt, wird nichts bewegen

Wertpapiere wie Aktien wechseln nicht mehr wie früher als Papier, also in physischer Form, den Besitzer, sondern digital: Ein Wertpapier wird einem Depot gutgeschrieben und aus einem anderen Depot ausgebucht. Parallel dazu wird der Kaufpreis von dem einen Konto abgebucht und dem anderen gutgeschrieben. Alles passiert elektronisch; die Transaktionen werden über den Computer abgeschlossen. Käufer und Verkäufer haben keinen direkten Kontakt mehr, sondern handeln über Banken und Makler, die als „Mittler“ fungieren. Das macht den Handel schneller, günstiger und sicherer.

Historisches Aktienpapier

Copyright: Historisches Museum, Frankfurt am Main

Was sind Aktien, wer bestimmt ihren Preis und warum steigen und fallen ihre Kurse?

Aktien sind, einfach ausgedrückt, handelbare Anteile an Unternehmen und können, wenn sie über die Börsen gehandelt werden, auch in Indizes enthalten sein. Der Leitindex der deutschen Wirtschaft, DAX®, repräsentiert die 40 größten deutschen Aktien. In MDAX® sind die 50 nächstgrößeren Werte enthalten und TecDAX® umfasst die 30 größten Technologieunternehmen.

Unternehmen, die Aktien ausgeben, tun dies, um sich dauerhaft Eigenkapital zu beschaffen. Anleger werden mit dem Kauf einer Aktie zum Mitbesitzer (Aktionär, Investor) an dem jeweiligen Unternehmen und können ihre Aktien an andere Anleger verkaufen.

Der Börsenkurs einer Aktie zeigt im Grunde die langfristige Bewertung eines Unternehmens an und basiert im Wesentlichen auf dem erwirtschafteten Gewinn des Unternehmens und den Erwartungen für dessen Zukunft. Hat ein Unternehmen zwar einen guten Gewinn erwirtschaftet, aber seine Aussichten auf künftige Gewinne sind schlecht, dann fällt auch die allgemeine Bewertung, sodass der Kurs der Aktie sinkt.

Copyright: Deutsche Börse AG

Index

Statistisches Instrument, das die Entwicklung von Preisen abbildet.

Indizes sind statistisch berechnete Größen, die die Entwicklung einer bestimmten Gruppe von Wertpapieren messen. Indizes gibt es für alle Arten von Wertpapieren und Rohstoffen sowie für viele Branchen, Anlagestrategien und Regionen weltweit.

 

Gewinnerwartungen sind langfristig ein wichtiger Faktor für die Kursentwicklung einer Aktie. Aber auch das aktuelle Börsenumfeld bestimmt den Kurs mit. Ist die Marktstimmung gut und werden Aktien rege nachgefragt, steigt der Gesamtmarkt – die Folge: Anleger können die Aktien zu höheren Kursen verkaufen und kaufen. Kurz gesagt, genau wie auf einem Marktplatz bestimmen auch an der Börse Angebot und Nachfrage die Preise: Je höher Angebot und Nachfrage, desto liquider ist ein Markt.

Was passiert nach dem Handel?

Haben sich Käufer und Verkäufer gefunden, startet ein komplexer Prozess, der sicherstellt, dass der Käufer seine Wertpapiere bekommt und der Verkäufer sein Geld. Dafür sorgen die Verrechnung (Clearing), die Abwicklung (Settlement) und die Verwahrung (Custody) der Wertpapiere.


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Clearing

Beim Wertpapierhandel findet die Abwicklung und Abrechnung von Wertpapierkäufen und -verkäufen im Regelfall über ein Clearinghaus statt. Diese Institution tritt als Käufer für den Verkäufer sowie als Verkäufer für den Käufer in die Geschäfte ein (daher auch die alternativen Bezeichnungen „zentrale Gegenpartei“ und „zentraler Kontrahent“). So sind die gegenseitigen Forderungen immer abgesichert, und die Integrität und Stabilität der Märkte wächst.


Settlement und Custody

Nach Handel und Clearing folgen die nächsten Verarbeitungsschritte in der Prozesskette von Wertpapiertransaktionen: Im Settlement werden die Verpflichtungen erfüllt, die den Handelspartnern aus der Zahlungs- und Wertpapierabwicklung entstanden sind. Das Eigentum wird übertragen. Im Anschluss werden die Wertpapiere verwahrt und verwaltet. Dies macht eine spezielle Institution, der sog. Zentralverwahrer. Er übernimmt die Registrierung der entsprechenden Wertpapiere, ihre Verwahrung und Verwaltung, das Bereitstellen von Reportings sowie das Durchführen von Kapitalmaßnahmen, Dividendengutschriften und Steuermeldungen.

Die Gruppe Deutsche Börse

Die Gruppe Deutsche Börse mit Sitz in Frankfurt am Main ist eine der größten Börsenorganisationen der Welt. Sie betreibt integre, transparente und sichere Märkte für Investoren, die Kapital anlegen, und für Emittenten, die Kapital aufnehmen wollen. An diesen Märkten kaufen und verkaufen institutionelle Händler Aktien, Derivate und andere Finanzinstrumente nach klaren Regeln und unter strenger Aufsicht.

Heute ist die Gruppe Deutsche Börse mehr als nur ein Handelsplatz oder eine Börse – sie ist ein Finanzmarktinfrastrukturanbieter. Ihre Geschäftsfelder decken die gesamte Prozesskette von Finanzmarkttransaktionen ab. Dazu zählen die Bereitstellung von Indizes, Daten und Analytiklösungen sowie die Zulassung, der Handel und das Clearing. Dazu kommen Fondsdienstleistungen, die Abwicklung und Verwahrung von Finanzinstrumenten sowie das Management von Sicherheiten und Liquidität. Als Technologieunternehmen entwickelt die Gruppe darüber hinaus moderne IT-Lösungen und bietet weltweit IT-Services an.