Deutsche Börse Photography Foundation präsentiert die Ausstellung „Foam Talent 2024“

Erschienen am: 06.03.2025

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Deutsche Börse Photography Foundation

  • „Foam Talent 2024“ ist vom 28. März bis zum 17. August 2025 in The Cube in Eschborn zu sehen. 
  • Der Besuch ist im Rahmen von regelmäßigen Führungen, an den „Open Saturdays“ am 14. Juni und am 16. August 2025 sowie anlässlich der Nacht der Museen am 10. Mai 2025 möglich.
  • Die exklusive Pressevorbesichtigung findet am Donnerstag, 27. März 2025 um 11 Uhr statt.

Die Ausstellung „Foam Talent 2024“ in The Cube in Eschborn

Ab dem 28. März präsentiert die Deutsche Börse Photography Foundation die Gruppenausstellung „Foam Talent 2024“. Gezeigt werden Werke von 19 aufstrebenden Nachwuchskünstler*innen aus 13 Ländern, die außergewöhnliche Einblicke in aktuelle Themen und Diskurse geben, mit denen sie sich beschäftigen. Dabei stellen die Künstler*innen in ihren fotografischen, filmischen und installativen Arbeiten bewusst die traditionellen Herangehensweisen infrage und fordern gewohnte Sichtweisen heraus. Die Ausstellung ist Teil des Foam Talent-Förderprogramms, das jungen Künstler*innen aus aller Welt ein Sprungbrett für ihren weiteren Werdegang bietet und gleichzeitig die aktuellen Entwicklungen der zeitgenössischen Fotografie vereint. Die Photography Foundation unterstützt das Programm als einer der Hauptpartner seit 2017 und erwirbt Werke einer künstlerischen Position aus jedem Jahrgang.

Mit Entschlossenheit und einem beeindruckenden Gespür für die Komplexität unserer Gegenwart nehmen die Künstler*innen der Ausstellung die Dynamiken, Konflikte und Widersprüche der globalisierten Welt in den Blick. In ihren Werken widmen sie sich unter anderem unsichtbaren Gefahren von Internet-Algorithmen, der Dekonstruktion von Geschlechterstereotypen oder den anhaltenden Folgen des Kolonialismus. Ihre Herangehensweise ist dabei ebenso vielfältig wie die thematische Bandbreite: Die Künstler*innen verbinden traditionelle Fotografie mit neuen Technologien, sie tauchen in Archive ein, bringen vergessene Geschichten ans Licht und experimentieren mit digitalen Bildwelten. Durch ihre vielfältigen Ansätze loten sie die Grenzen des Mediums neu aus und geben einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen. So zeigen sie, wie die Fotografie genutzt werden kann, um gesellschaftliche und kulturelle Dynamiken sichtbar zu machen, und laden die Besucher*innen dazu ein, über ihre eigene Position in einer sich stetig wandelnden Welt nachzudenken.

Ausgewählte Arbeiten aus der Ausstellung

Die folgenden Positionen stellen eine Auswahl der ausgestellten Werke dar. Sie verweisen auf den prägenden Einfluss von Herkunft, kultureller Verwurzelung und die damit verbundenen Fragestellungen nach Zugehörigkeit und Identität in den Werkgruppen vieler junger Künstler*innen. Alle künstlerischen Positionen dieses Talent-Jahrgangs werden in der digitalen Ausstellung ausführlich vorgestellt.

Aus dem Einfluss der katholischen Tradition in ihrem Heimatland Bolivien schöpfend, inszeniert Marisol Mendez junge Frauen in ihrer Serie „Madre“ als Sünderinnen oder Heilige. In ihren ausdrucksstarken Portraits spielt sie mit diesem religiös geprägten, stereotypen Bild von Weiblichkeit, das mit Zerbrechlichkeit und Frömmigkeit assoziiert wird, und stellt diesem Formen der Rebellion und Motive mit sexueller Konnotation entgegen. Gesellschaftliche Erwartungen an das Zusammenspiel von Geschlecht und Identität stehen auch im Zentrum der Serie „Autobiographies“ von Ricardo Nagaoka. Die intimen Schwarz-Weiß-Portraits zeigen nackte junge Männer – teils posierend, teils in vermeintlich unbeobachteten Momenten. Durch das Spiel mit Nähe und Distanz, Inszenierung und Verletzlichkeit erforscht Nagaoka die Ambivalenz männlicher Körperlichkeit und die Möglichkeiten, sich jenseits traditioneller Rollenbilder auszudrücken. Das Langzeitprojekt „The Longing of the Stranger Whose Path Has Been Broken“ ist eine intensive Auseinandersetzung der Dokumentarfotografin Rehab Eldalil mit ihrer eigenen Familiengeschichte. Über zehn Jahre hinweg arbeitete sie mit einer Beduinen-Gemeinschaft im Süden des Sinai in Ägypten zusammen, deren nomadischer Lebensstil eng von der Natur, alten Bräuchen und spirituellen Überzeugungen geprägt ist. Ihre Fotografien, die durch Stickereien und traditionelle Poesie ergänzt werden, zeigen Menschen als Teil der sie umgebenden Landschaft und bringen die tiefe Verbundenheit der Gemeinschaft mit ihrer Umwelt zum Ausdruck.

In seinem Projekt „We Didn’t Choose to be Born Here“ verwebt Thero Makepe seine Familiengeschichte mit der Südafrikas und damit auch des Apartheidregimes. Der Künstler verbindet historische Dokumente aus dem Archiv seiner Familie mit Landschaftsaufnahmen aus Südafrika und Botswana sowie inszenierten Portraits seiner Verwandten. Auf beeindruckend persönliche Weise veranschaulicht das Projekt die Auswirkungen von Rassismus, Landenteignung und Flucht auf den Einzelnen und die Gemeinschaft. Sander Coers analysiert für seine Serie „POST“ mithilfe künstlicher Intelligenz alte Familienfotos seines Großvaters und generiert daraus neue, fiktive Bilder in ähnlichem Stil. So entsteht ein nostalgisch anmutendes, jedoch komplett imaginiertes Familienalbum, das die Grenze zwischen Fiktion und Wirklichkeit zu überwinden versucht. Das Projekt „American Glitch“ von Andrea Orejarena und Caleb Stein geht zurück auf sogenannte „Glitches“ – Bilder von optischen Täuschungen und visuellen Brüchen im realen Leben, die im Internet gesammelt und in Foren diskutiert werden. Auf der Suche nach weiteren dieser optischen Phänomene begab sich das Duo auf eine Reise durch die USA. Die daraus entstandene Serie zeigt ruhige, aber zugleich rätselhafte Szenen, die offen lassen, was real und was Täuschung ist.

Die Foam Talents 2024 sind: Eleonora Agostini, Cristóbal Ascencio, Sander Coers, Rehab Eldalil, Xin Li, Akshay Mahajan, Thero Makepe, Marisol Mendez, Ricardo Nagaoka, Andrea Orejarena & Caleb Stein, André Ramos-Woodard, Aaryan Sinha, MAryam Touzani, Jaclyn Wright, Shwe Wutt Hmon, Cansu Yıldıran, Sheung Yiu und Amin Yousefi.

Die Ausstellung ist eine Kooperation des Fotografiemuseum Amsterdam Foam und der Deutsche Börse Photography Foundation. Sie wurde gemeinsam mit Foam kuratiert.

Das Foam Talent-Förderprogramm

Das Fotografiemuseum Amsterdam Foam lädt alle zwei Jahre über einen Talent Call Nachwuchsfotograf*innen zwischen 18 und 40 Jahren ein, sich mit ihrem Portfolio für das Programm zu bewerben. Die ausgewählten Künstler*innen werden im Anschluss durch ein umfangreiches Förderangebot unterstützt, zu dem unter anderem eine Veröffentlichung in der Talent-Ausgabe des Foam Magazins, Ausstellungen in Amsterdam, Eschborn und an weiteren Orten, wie Berlin oder London, sowie Netzwerk- und Mentoring-Programme zählen. Bei der diesjährigen Ausgabe bewarben sich 2.480 Künstler*innen aus 106 Ländern.

Anmerkung für die Redaktion:

Eine Pressevorbesichtigung findet am Donnerstag, 27. März 2025, um 11 Uhr, in The Cube, Mergenthalerallee 61 in Eschborn, statt. Anne-Marie Beckmann, Direktorin der Deutsche Börse Photography Foundation, und Aya Musa, Kurator von Foam, führen Sie durch die Ausstellung. Ein Teil der Künstler*innen ist anwesend und steht für Interviews zur Verfügung. Um Anmeldung bis zum 21. März wird gebeten an isabelle.hammer@deutsche-boerse.com.

Hier finden Sie die Pressebilder für die Ausstellung „Foam Talent 2024“. Gerne senden wir Ihnen auf Anfrage die Bilder in druckfähiger Qualität zu.

Besuchszeiten:

Die Ausstellung läuft bis zum 17. August 2025 im Unternehmenssitz der Deutschen Börse in Eschborn. Der Eintritt ist frei. Sie kann an den „Open Saturdays“ am 14. Juni und am 16. August 2025 von 11 bis 16 Uhr ohne Anmeldung sowie anlässlich der Nacht der Museen am 10. Mai 2025 besichtigt werden. Eine Anmeldung für Führungen ist über die Webseite der Photography Foundation möglich: www.deutscheboersephotographyfoundation.org

Sondertermine für individuelle Gruppen (bis 25 Personen) vereinbaren wir gerne per E-Mail: foundation@deutsche-boerse.com.


Adresse: The Cube, Mergenthalerallee 61, 65760 Eschborn
 

Ansprechpartnerin für die Medien:
Isabelle Hammer
media.foundation@deutsche-boerse.com
Tel. +49 69 21117014
 

Über die Deutsche Börse Photography Foundation

Die Deutsche Börse Photography Foundation ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Frankfurt am Main, die sich dem Sammeln, Ausstellen und Fördern von zeitgenössischer Fotografie widmet. Sie verantwortet die Weiterentwicklung und Präsentation der Art Collection Deutsche Börse, die mittlerweile über 2.400 fotografische Arbeiten von rund 170 Künstler*innen aus 38 Nationen umfasst. Auf ihren Ausstellungsflächen in Eschborn bei Frankfurt am Main zeigt sie mehrere Ausstellungen pro Jahr, die öffentlich zugänglich sind. Die Unterstützung junger Künstler*innen ist der Stiftung ein besonderes Anliegen, sie fördert sie auf vielfältige Weise: mit Auszeichnungen, Stipendien oder durch die Beteiligung am Talent-Programm des Fotografiemuseum Amsterdam Foam. Gemeinsam mit der Photographers’ Gallery in London vergibt sie jährlich den renommierten Deutsche Börse Photography Foundation Prize. Des Weiteren unterstützt die Stiftung Ausstellungsprojekte internationaler Museen und Institutionen sowie den Ausbau von Plattformen für den wissenschaftlichen Dialog über das Medium Fotografie.

Über das Fotografiemuseum Amsterdam Foam

Foam ist ein internationales und vielseitiges Museum für Fotografie mit Sitz in Amsterdam. Der Grundgedanke von Foam ist es, die Fotografie einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Mit einer Reihe von Aktivitäten, darunter Ausstellungen, Publikationen, öffentliche Programme und Bildungsprojekte, beschreitet Foam neue Wege und informiert sowie inspiriert zu Themen und Entwicklungen in der Fotografie.