Menschen & Ideen bei der Deutschen Börse
Erschienen am: 25.05.2021
In unserer „Inter(n)view“-Serie geben unsere Praktikantinnen und Praktikanten, Auszubildenden, Trainees und Studierenden einen Einblick in die Deutsche Börse Group. Mostafa Elgayar und Anthea Hohmann sind als Praktikanten im Team Business Strategy & Analytics der Deutsche Börse Group eingestiegen, nachdem sie eine tech-bezogene Business Challenge für Studenten gewonnen hatten. In unserem Interview erzählen die Informatikstudenten, wie sie das Gelernte aus dem Wettbewerb und ihre Programmierkenntnisse in die Praxis umgesetzt haben.
Vor eurem Praktikumsstart habt ihr am TechTalents Program von TechQuartier teilgenommen - einer Initiative, die von der Deutsche Börse Group unterstützt wird. Glückwunsch zu eurem gewonnenen Award! Worum ging es bei der Challenge und was war euer Siegerprojekt?
Anthea: Das TechTalents Program ist ein Wettbewerb in Kombination mit Bildungselementen für technikbegeisterte Studierende aus der ganzen Welt, die über verschiedenste Fähigkeiten verfügen und sich für die Entwicklung digitaler Geschäftslösungen begeistern. Die Teilnehmer-Teams wurden mit realen Aufgabenstellungen konfrontiert, die alle Studentengruppen im Laufe von 8 Wochen lösten. Jede Gruppe bekam einen Mentor aus dem Unternehmen zur Seite gestellt, der sie während des gesamten Wettbewerbs unterstützte. Für uns war es Tim Henning aus dem Business Strategy & Analytics Team der Abteilung Trading & Clearing der Deutschen Börse - und er bot uns an, nach Ende des Programms als Praktikanten in sein Projekt einzusteigen.
Die konkrete Herausforderung der Deutschen Börse bestand darin, ein Tool zu entwickeln, das den positiven Nachhaltigkeitseffekt des finanziellen Engagements eines Unternehmens durch z.B. Spenden für wohltätige Zwecke quantifiziert und visualisiert. Hierzu haben wir Impact Scores auf Basis der Sustainable Development Goals (SDGs) Logik berechnet, die zu konkreten ESG-Wirkungsindikatoren führen - und damit das Engagement des Unternehmens transparent und messbar machen.
Mostafa: Unser Endprodukt "vESGualize" ermöglicht es dem Nutzer zu bewerten, welche SDGs durch Spenden beeinflusst werden, wie relevant sie sind und welchen relativen Einfluss sie im Kontext der kritischsten ökologischen und sozialen Bedürfnisse der Welt haben. Damit können Engagements mit positiver Wirkung wie Spenden zielgerichtet und am effektivsten platziert werden. Unser langfristiges Ziel ist es, Unternehmen bei der Gestaltung einer grüneren und sozial gerechteren Zukunft zu unterstützen.
Während des Wettbewerbs habt ihr viele Einblicke in ESG-Themen gesammelt. Arbeitet ihr in eurem Praktikum weiter in diesem Bereich?
Anthea: Wir hatten bei der Deutschen Börse die Möglichkeit, unsere Lösung vor verschiedenen Teams und Führungskräften zu präsentieren. Wir haben dabei sehr konstruktives und hilfreiches Feedback erhalten. Was unsere heutigen Aufgaben betrifft, so arbeiten wir im Rahmen unseres Praktikums weiter am Thema ESG. Wir sind nun voll in die Vorbereitungen für ein Innovationsprojekt mit Nachhaltigkeitsbezug involviert, bei dem wir innerhalb des Projektteams für die digitale Marktumsetzungsstrategie und -durchführung verantwortlich sind.
Mostafa: Wir können jetzt unser neu erworbenes Wissen über die ESG nutzen und weiter lernen und wachsen: Im Moment arbeiten wir mit einer größeren Anzahl von erfahrenen Fachleuten zusammen, wo wir die Web- und App-Implementierungen über mehrere Online-Auftritte hinweg entwickeln, mit viel Eigenverantwortung und Freiheit, kreativ zu arbeiten.
Was studiert ihr und wie hat euer akademischer Hintergrund Einfluss auf eure Erfahrungen bei der Deutschen Börse?
Mostafa: Wir studieren beide Informatik - Anthea an der Goethe-Universität Frankfurt und ich an der RWTH Aachen. Unser Studium hilft sicherlich bei der technischen Umsetzung unserer Ideen, sowohl während des Wettbewerbs als auch während unseres Praktikums.
Anthea: Darüber hinaus umfasst das Informatikstudium viele verschiedene Aspekte: Das Schreiben von Code und das Optimieren von Algorithmen erfordern, dass wir kreativ werden und eigene Out-of-the-Box-Lösungen finden. Obwohl also die Marktimplementierung und die Skalierungsstrategie, die Teil unserer Arbeit hier bei der Deutschen Börse sind, nicht sehr "techy" erscheinen, knüpfen sie dennoch gut an unseren akademischen Hintergrund an. Und natürlich erfordern die Web- und App-Implementierungen, an denen wir arbeiten, technisches Wissen.
Was ist das Spannendste an eurem Praktikum?
Mostafa: Für mich ist es definitiv die Zusammenarbeit mit unserem Team, wenn wir uns gemeinsam zum Brainstorming treffen, die immer zu neuen Ideen, besseren Ansätzen und auch viel Spaß führen. Die Praktikanten haben genauso viel Mitspracherecht wie die Anderen, es ist ein sehr professionelles und dennoch kollegiales Umfeld. Und natürlich ist es eine tolle Erfahrung zu sehen, wie unser Projekt zum Leben erweckt wird und zu erfahren, welchen Einfluss unsere Arbeit haben kann.
Anthea: Die Möglichkeit, sich kontinuierlich mit eigenen Ideen einzubringen und Verantwortung für die Arbeitsprodukte zu übernehmen. Als Praktikanten fühlen wir uns auf jeden Fall als wertvolle und voll integrierte Mitglieder des Teams und haben die Chance, zentrale Aspekte unseres Projekts zu gestalten.
Wie hat das Praktikum zu eurer beruflichen und persönlichen Entwicklung beigetragen?
Mostafa: In den drei Monaten unseres Praktikums konnten wir viel über Finanzen, Handel und Nachhaltigkeit lernen, also sehr relevante und interessante Bereiche, die in unserem Studium vorher kaum eine Rolle gespielt haben. Was ich für mich persönlich erkannt habe: Wenn es um Nachhaltigkeit geht, machen auch kleinere Schritte einen großen Unterschied.
Anthea: Da stimme ich zu. Als Informatikstudenten standen diese Themen vorher meist nicht auf unserer Agenda, und jetzt liegen uns ESG und Nachhaltigkeit sehr am Herzen. Zusätzlich bekamen wir die Chance, den globalen "Capital Markets Call" zu moderieren, an dem Hunderte von Kollegen teilnahmen - eine riesige Chance, unser Investment- und Marktverständnis sowie unsere Präsentationsfähigkeiten noch einmal auszubauen. Es steht außer Frage, dass wir mit unserer Arbeit etwas bewirken können. Das ist etwas, das wir aus dem Praktikum in unser Leben und unsere Karriere mitnehmen werden.