Studium global: Rudolphs akademische Weltreise

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Erschienen am: 12.12.2024

Von den Klassenzimmern in Simbabwe zu drei Masterabschlüssen an renommierten Universitäten weltweit – Rudolphs Weg zeugt von Entschlossenheit und Resilienz. Begleiten Sie ihn auf seinen akademischen Abenteuern rund um die Welt.


Bescheidene Anfänge

Rudolph wuchs mit seiner Schwester und seinem Bruder in Simbabwe auf – ein Land, in dem Bildungsressourcen knapp sind. Seine schulische Laufbahn begann in einer so genannten Gruppe-B-Schule, einer Bildungseinrichtung mit minimaler Ausstattung. „Wenn mir damals jemand gesagt hätte, dass ich einmal einen Abschluss an der London Business School absolvieren würde, hätte ich es nie geglaubt“, erinnert sich Rudolph. Trotz der Herausforderungen schloss er sein Bachelor-Studium in Simbabwe ab und legte damit den Grundstein für seine weiteren akademischen Ambitionen. Inspiriert von Strive Masiyiwa, einem simbabwischen Geschäftsmann und Philanthropen, lernte Rudolph trotz Rückschlägen an seinen Zielen festzuhalten.

Akademische Abenteuer über Kontinente hinweg


Rudolphs erster bedeutender akademischer Meilenstein war der Erhalt eines von der koreanischen Regierung finanzierten Stipendiums für ein Masterstudium in Südkorea, für das nur ein Student pro Land ausgewählt wurde. Der Aufenthalt in Südkorea war für Rudolph eine bedeutende Erfahrung, die ihn mit neuen Kulturen und Ideen in Berührung brachte. „Südkorea war meine erste Auslandserfahrung überhaupt und es war auch der Ort, an dem ich zum ersten Mal Schnee sah – ein denkwürdiger Moment für jemanden aus Simbabwe“, erinnert er sich.

Seine Leidenschaft für Philosophie und das reiche philosophische Erbe Deutschlands haben ihn dazu bewogen sein zweites Masterstudium in Deutschland zu absolvieren. Er erhielt ein Teilstipendium und konnte seinen intellektuellen Horizont weiter ausbauen. Unmittelbar nach Abschluss seines Studiums fand er seinen Weg zur Deutsche Börse Group – zunächst als externer Berater und seit 2022 als Teil des Custody and Investor Solutions-Departments bei Clearstream. Es dauerte jedoch nicht lange, bis in Rudolph wieder der Hunger nach neuem Wissen wuchs. Und so entschied er sich 2023 seine akademische Laufbahn mit einem Masterstudium an der renommierten London Business School zu krönen. „Ich wollte meine Führungsfähigkeiten stärken und ein tieferes Verständnis für effektives Teammanagement entwickeln. Deshalb entschied ich mich für einen Executive MBA“, sagt er.

Ein Balanceakt


Einen Vollzeitjob und ein Studium unter einen Hut zu bringen war keine Kleinigkeit und erforderte ein akribisches Zeitmanagement und unermüdlichen Einsatz. Rudolph erledigte seine Aufgaben oft am Flughafen, flog freitags, besuchte freitags und samstags die Vorlesungen, flog sonntags zurück und kehrte am Montag zur Arbeit zurück. Was Rudolph in dieser Zeit half, war die Förderung, die er bei der Group erfuhr, darunter die Unterstützung seines Vorgesetzten, flexible Arbeitsregelungen und Zuschüsse zu den Studiengebühren.

Trotz der Herausforderungen hat Rudolphs Begeisterung für Weiterbildung nie nachgelassen. Für ihn hatte die Kombination aus Arbeit und Studium nur Vorteile. „Das Schöne an Arbeit und Studium ist, dass man das, was man an der Universität lernt, gleich am nächsten Tag bei der Arbeit umsetzen kann“, sagt er. Diese Synergie ermöglichte es Rudolph, neue Fähigkeiten und Erkenntnisse direkt in seiner Rolle anzuwenden.

Von der Welt lernen


Das Leben und Studieren in verschiedenen Ländern hat Rudolphs Weltanschauung nachhaltig geprägt. Er tauchte in neue Sprachen, Traditionen und Lebensweisen ein und konnte beobachten wie Menschen an Arbeit und Beziehungen herangehen. „Diese Erfahrungen haben mich gelehrt, wie wichtig es ist, sich an neue kulturelle Normen anzupassen und unterschiedliche Kommunikationsstile zu akzeptieren“, erklärt Rudolph. Eine denkwürdige kulturelle Erfahrung machte er in Südkorea, wo die Verbeugung als eine Form der Begrüßung und des Respekts gilt. In Großbritannien war es anfangs eine Herausforderung, die verschiedenen Akzente und den britischen Slang zu verstehen, aber letztendlich hat es Spaß gemacht. Besonders in seiner Rolle bei Clearstream, wo er mit Kolleg*innen aus verschiedenen Ländern und Nationalitäten zusammenarbeitet, wurden ihm diese Erfahrungen zum Vorteil.

Etwas zurückgeben

Mit drei Master-Abschlüssen in der Tasche hat Rudolph keine weiteren Pläne für mehr Abschlüsse. Stattdessen möchte er „die Früchte seiner harten Arbeit ernten und das Ergebnis genießen“ und andere, die einen ähnlichen Weg einschlagen wollen, unterstützen. „Insgesamt hat diese Reise mein Selbstvertrauen und meine Fähigkeit gestärkt, in jedem Umfeld effektiv arbeiten zu können“, sagt er und beweist damit, dass mit Entschlossenheit und Durchhaltevermögen alles möglich ist.