Ein an Bilanzstichtagen, z. B. am Jahresende, festzustellendes Verhalten von Unternehmen (auch Banken und Investmentfonds) mit dem Ziel, ihr Bilanzbild und/oder ihre Performance in günstigerem Licht erscheinen zu lassen.
Allgemein wird Window Dressing als eine bilanzpolitische Maßnahme definiert, die darauf abzielt, das Bild gegenüber dem Bilanzleser zu verbessern, ohne jedoch die Bilanz zu fälschen.
Institutionelle Investoren betreiben Window Dressing in Form von kurzfristigen Kursbeeinflussungen, um stichtagsbezogen eine bessere Fondsperformance ausweisen zu können. Hintergrund ist, dass die Performance eines Investmentfonds gewöhnlich anhand einer Benchmark, beispielsweise einer Aktie oder eines Index, gemessen wird. Vor dem Jahresabschluss versuchen daher institutionelle Investoren gern, den Kurs dieser Benchmark durch gezielte Orders kurzfristig zu beeinflussen: Hat ein Fonds z. B. ein überdurchschnittliches Jahresergebnis erzielt, wird er versuchen, das Ergebnis in den letzten Handelstagen leicht nach unten zu drücken, um einen Teil der Gewinne ins nächste Jahr verlagern zu können. Ist das Jahresergebnis unterdurchschnittlich ausgefallen, wird der Fonds versuchen, noch in den letzten Tagen vor dem Bilanzstichtag Gewinne zu erwirtschaften, indem er die Preise für einzelne Aktien durch gezielte Käufe nach oben treibt.