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Die Kapitalmarktunion in eine Erfolgsgeschichte verwandeln: Eine Roadmap für Exzellenz der nächsten Generation
Vor dem Hintergrund zunehmender geopolitischer Spannungen, eines schleppenden Wirtschaftswachstums und im globalen Vergleich unterentwickelter Kapitalmärkte, sind erneute Bemühungen um die Kapitalmarktunion unumgänglich geworden.
Die jüngste wertvolle Arbeit der Eurogruppe, der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde, Enrico Letta, Christian Noyer und Mario Draghi hat Wege aufgezeigt, wie die Kapitalmarktunion weiterentwickelt werden kann, und so kündigte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, Pläne an, die Kapitalmarktunion in eine EU-Spar- und Investitionsunion (SIU) zu transformieren, die auch Banken und Kapitalmärkte umfasst.
Die SIU sollte für einen tiefen und liquiden Kapitalmarkt sorgen, der in der Lage ist, den steigenden Finanzierungsbedarf zu decken und zu den politischen Zielen der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und der offenen strategischen Autonomie der EU beizutragen. Als regulierter Anbieter von Marktinfrastruktur für die globalen Kapitalmärkte ist die Gruppe Deutsche Börse ein wichtiger Akteur und Unterstützer im Hinblick auf die Ausgestaltung der SIU.
In ihrem Whitepaper skizziert die Gruppe Deutsche Börse eine umsetzbare Roadmap zur Etablierung einer umfassenden Spar- und Investitionsunion, in der zehn Schritte und konkrete Maßnahmen beschrieben werden: Verringerung der Fragmentierung der Aktienmärkte und Stärkung des IPO-Ökosystems; Steigerung der Nachfrage durch EU-Spar- und Anlageprodukte und einen EU-Equity-Fonds; Förderung einer privaten Datenwirtschaft; Stärkung des Clearing-Ökosystems in der EU; Sicherung des Wettbewerbs im Post-Trading; Einführung eines digitalen Euro (CBDC); Förderung von Verbriefungen und Market-Making; Gewährleistung einer integrierten Aufsichtsvision; Entwicklung zukünftiger Talente; Schaffung eines Steuersystems, das Anreize für Investitionen bietet.
Die EU hat nun die Chance, die Kapitalmärkte der EU neu zu denken und zu transformieren, zentrale Herausforderungen zu meistern, den makroökonomischen und geopolitischen Realitäten gerecht zu werden und letztlich die europäischen Kapitalmärkte weltweit wieder wettbewerbsfähig zu machen.
Deutsche Börse Whitepaper empfiehlt Aktionsplan zur Stärkung des Kapitalmarkts
Wie leistungsfähig ist der deutsche Kapitalmarkt? Mit dieser Fragestellung beschäftigt sich das Whitepaper„Strategien zur nachhaltigen Finanzierung der Zukunft Deutschlands“, das die Deutsche Börse heute veröffentlicht hat. Die Ergebnisse unterstreichen, dass es dringend eines nationalen Aktionsplans bedarf, um den deutschen wie auch den europäischen Kapitalmarkt zu stärken. Konkrete Empfehlungen für die Eckpunkte eines solchen Aktionsplans liefert das Whitepaper gleich mit.
Deutschland steht vor enormen Herausforderungen: Digitalisierung, Klimaneutralität, ein generationengerechtes Rentensystem. Diese Themen werden für die neue Regierung im Mittelpunkt stehen müssen. Die notwendigen Mittel zur Bewältigung dieser Aufgaben sind immens. Gleichzeitig sind die öffentlichen Haushalte durch die Coronakrise stark belastet. Private Investitionen und die private Vermögensbildung werden künftig entscheidende Erfolgsfaktoren sein. Daher kommt dem Kapitalmarkt eine Schlüsselrolle auf dem Weg zu einer nachhaltigen und erfolgreichen Zukunft zu.
Dr. Thomas Book, Mitglied des Vorstands der Deutsche Börse AG, sagt: „Heute ist der deutsche Kapitalmarkt nicht bestmöglich aufgestellt. Deshalb brauchen wir dringend eine ganzheitliche nationale Kapitalmarktstrategie, die von Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft getragen wird. Mit unserer Studie möchten wir dazu einen Anstoß geben. Wir müssen das Potenzial nutzen, um unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft nachhaltig und erfolgreich in die Zukunft zu führen.“
Das Whitepaper wurde mitverfasst von dem Ökonomen Prof. Dr. Wolfgang Bessler von der Universität Hamburg. Die konkreten Empfehlungen des Whitepapers zielen auf drei Bereiche ab:
1. Erleichterung der eigenkapitalbasierten Unternehmens- und Innovationsfinanzierung durch:
2. Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Kapitalmarkts durch:
3. Bessere Teilhabe am wirtschaftlichen Erfolg – insbesondere für Privatinvestoren – durch:
Weitere Informationen finden Sie in den weiterführenden Informationen am Seitenende.
Die vom Präsidenten der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker angeregte Kapitalmarktunion ist der nächste Schritt auf dem Weg zur Integration der europäischen Finanzmärkte.
Die Verlagerung des politischen Schwerpunkts von der Krisenbewältigung hin zu Wachstumsförderung und dem Abbau von Arbeitslosigkeit wird hierbei erkennbar. Das übergeordnete Ziel ist es, auf der Basis von stabilen und liquiden Kapitalmärkten Wachstum und Arbeitsplätze in Europa zu schaffen.
Das Konzept einer Kapitalmarktunion gibt den Rahmen für die Erreichung dieses Ziels vor. Es baut auf der Verbindung von Wirtschaftswachstum und Kapitalmärkten auf, d.h. es zielt auf die Stärkung der Kapitalmärkte, um Wachstum zu fördern. Bankfinanzierung ist als Konsequenz regulatorischer Anforderungen an Kapital und Liquidität rückläufig. Um diese Finanzierungslücke zu schließen, ist es notwendig, alternative, nicht-bankbasierte Finanzierungsquellen weiterzuentwickeln. Durch eine Kapitalmarktunion soll eine effizientere Kapitalallokation in der EU erzielt und damit ein breiteres und effizienteres Finanzsystem geschaffen werden.
Als regulierter Anbieter von Marktinfrastruktur für die globalen Kapitalmärkte ist die Gruppe Deutsche Börse ein wichtiger Marktakteur im Hinblick auf die Ausgestaltung der Kapitalmarktunion. Anbieter von Marktinfrastruktur sind gut positioniert, um zum öffentlichen Konsultationsprozess über die Merkmale, die die Kapitalmarktunion aufweisen sollte, beizutragen.
Die Gruppe Deutsche Börse hat sechs Grundsätze erarbeitet, die wir als Voraussetzung für eine funktionierende Kapitalmarktunion erachten. Das vorliegende Papier beschreibt diese Grundsätze und ihre Kernelemente:
Die Kapitalmarktunion ist eine Vision, deren Verwirklichung von politischen Entscheidungsträgern und Stakeholdern aus Wirtschaft und Gesellschaft gemeinsam vorangetrieben werden sollte, um eine weitere Integration und Vertiefung der Finanzmärkte in den 28 EU-Mitgliedsstaaten zu erreichen.
Dieses White Paper ist das dritte in unserer Reihe zum globalen Derivatemarkt: „The Global Derivatives Market – An Introduction“ wurde 2008 veröffentlicht, 2009 folgte „The Global Derivatives Market – A Blueprint for Market Safety and Integrity”, das die Normen für Derivatemarktstrukturen umreißt. Gemeinsam schaffen beide Veröffentlichungen eine solide Grundlage für das Verständnis von Derivatemärkten, den Begleitrisiken und den potenziell risikominimierenden Maßnahmen.
Seit 2009 wird fortschreitend ein neues regulatorisches Regime geschaffen, dessen übergreifendes Ziel eine erhöhte Stabilität der Finanzmärkte und insbesondere reduzierte Systemrisiken sind. Das Implementieren dieser Regulierungen – v. a. der Clearingpflicht für außerbörslich (over-the-counter, OTC) gehandelte Derivate – erhöht die Wichtigkeit von zentralen Kontrahenten (Central Counterparties, CCPs). Daher ist es an der Zeit für eine faktenbasierte Diskussion zur Rolle von CCPs bei der Erhöhung der Sicherheit und Integrität von Finanzmärkten sowie ihrem Beitrag zur Systemrisikominimierung.
Aufbauend auf den beiden vorherigen White Papers beschäftigt sich dieses mit dem Risikomanagement von zentral abgewickelten Märkten und CCPs. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf OTC-Derivatemärkten und dem Umfeld der European Market Infrastructure Regulation (EMIR, europäische Verordnung zur Regulierung von OTC-Derivaten, CCPs und Transaktionsregistern).
Das White Paper kommt zu dem Ergebnis, dass CCPs die Systemrisiken in Finanzmärkten reduzieren. Außerdem wird beleuchtet, wie CCPs es dem Markt ermöglichen, sich zu erholen oder „herunterzufahren“, ohne dabei insgesamt zum Erliegen zu kommen, wenn unvorhersehbare Markterschütterungen die bestehenden Sicherheitsmechanismen überwinden.
Die Indexindustrie spielt eine wichtige Rolle in der modernen Wirtschaft. Kürzlich lösten jedoch Diskussionen über die Manipulierbarkeit bestimmter Indizes, wie die des London Interbank Offered Rate (Libor), globale Besorgnis über die Standards in der Praxis sowie die Gewährleistung der Integrität von Indizes aus.
Bei einer solchen Diskussion ist es wichtig, zwischen objektiven – wie zum Beispiel DAX-30 oder CAC-40 – und subjektiven Indizes, wie dem Libor, zu unterscheiden. Es sind die subjektiven Indizes, die sich leicht manipulieren lassen und möglicherweise regulatorische Aufsicht benötigen.
Vor diesem Hintergrund zielt dieses White Paper darauf ab, eine fundierte Diskussion über die Indexbranche und potentielle zukünftige regulatorische Richtlinien zu erleichtern. Es bietet eine Übersicht über die Branchen, indem erklärt wird, wie Indexanbieter arbeiten, worin die Aufgabe von Indizes besteht und welchen Nutzen sie für Investoren und die Wirtschaft allgemein haben. Mehrere Regulierungsbehörden haben auf die aktuellen Manipulationen von einigen subjektiven Indizes reagiert. Hierbei sind die „Principles for financial benchmarks“ der IOSCO von besonderer Bedeutung; sie werden künftig als internationaler Standard für die Indexindustrie dienen.
Dieses White Paper nennt vier Schlüsselelemente, die unumgänglich für eine gut funktionierende Indexindustrie sind:
Als Konsequenz der internationalen Finanzkrise steht die Frage der Sicherstellung der Finanzmarktstabilität im Zentrum der politischen und regulatorischen Debatte. Das White Paper hat das Ziel, einen Beitrag zu dieser Debatte zu leisten, und entwirft eine Marktstruktur, die systemische Risiken effektiv verringert. Das Papier knüpft an das erste White Paper der Deutschen Börse zu Derivaten an, das im Mai 2008 veröffentlicht wurde und die Grundlagen des globalen Terminmarktes beschreibt.
Vor dem Hintergrund der Finanzkrise erörtert das White Paper sowohl die Widerstandsfähigkeit des Terminmarktes als auch dessen strukturelle Mängel. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Vorteilen eines effektiven Risikomanagements und verbesserter Transparenz insbesondere für außerbörslich (Over-the-Counter/OTC) gehandelte Kontrakte, um das ordnungsgemäße Funktionieren des Gesamtmarktes zu gewährleisten. Der Entwurf schlägt folgende Hauptelemente vor, um die derzeitige Marktstruktur zu stärken:
Die Marktturbulenzen im Herbst 2007 haben erneut die Bedeutung einer soliden und gut funktionierenden Organisation der Finanzmärkte deutlich gemacht. Markttransparenz und effektives Risikomanagement sind dabei die Hauptaspekte, die auch in der aktuellen öffentlichen Debatte über eine Verbesserung der Integrität und Effizienz der Märkte diskutiert werden. Vor diesem Hintergrund haben die Deutsche Börse und Eurex ein White Paper „The Global Derivatives Market – An Introduction“ veröffentlicht. Die Studie soll einen objektiven und faktenbasierten Beitrag zur Diskussion leisten. Hauptthemen des White Papers sind neben den Grundlagen und Merkmalen des globalen Terminmarktes auch die Voraussetzungen für sein reibungsloses Funktionieren.
Zu den wichtigsten Ergebnissen der Studie zählen: Der Terminmarkt ist im vergangenen Jahrzehnt mit etwa 24 Prozent pro Jahr gewachsen und weist derzeit einen ausstehenden Nennwert (notional value) von 457 Billionen Euro auf. Mit einem Gesamtmarktanteil von 44 Prozent nimmt Europa im globalen Vergleich eine Führungsrolle ein. Der Markt lässt sich in zwei Segmente untergliedern: 84 Prozent des ausstehenden Volumens entfallen auf den außerbörslichen Handel (OTC), 16 Prozent auf den börslichen Handel. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass keine strukturellen Veränderungen der Rahmenbedingungen der internationalen Terminmärkte notwendig sind. Im Gegensatz zu anderen Finanzmarktsegmenten, wie strukturierten Credit-Linked-Securities, hat sich der organisierte Terminmarkt während der jüngsten Marktturbulenzen als widerstandsfähig und stabil erwiesen. Die zentrale ökonomische Funktion einer effizienten Risikoallokation wird wirksam erfüllt. Besonders der börsliche Terminmarkt trägt durch das Clearing über zentrale Kontrahenten und somit ein effektives Risikomanagement zur Stärkung der Finanzmarktintegrität bei.
Das White Paper gibt einen auf Fakten basierenden Überblick, der sich mit dem Post-Trade-Markt und seinen Teilnehmern befasst. Ziel des Papiers ist es, einen konstruktiven Beitrag zur aktuellen regulatorischen Diskussion zu liefern. Die Kommunikation der Europäischen Kommission zu Clearing und Settlement im April 2004 hat die Debatte über die Frage angetrieben, wie die Serviceleistungen in der grenzüberschreitenden Wertpapierabwicklung noch sicherer und effizienter gestaltet werden können. Die politische Diskussion über die europäische Post-Trade-Industrie macht jedoch deutlich, dass gerade die Transparenz der Mechanismen dieser Industrie von essenzieller Bedeutung ist. Ein fundiertes Verständnis über den Status Quo der Post-Trade-Märkte sollte die Basis für zukünftige Schritte in Richtung eines integrierten europäischen Finanzmarktes sein.
Im Zuge der EMIR 3.0-Trilog-Verhandlungen hat das Centre for European Policy eine Analyse der verschiedenen politischen Vorschläge zur Herangehensweise der möglichen Euro-Clearing Verlagerung erstellt. Der Think Tank erläutert, warum eine Verlagerung des Euro-Clearings vom Vereinigten Königreich in die EU notwendig ist und welche Faktoren die politischen und regulatorischen Entscheidungen bestimmen sollten. Letztendlich werden zehn Leitlinien für einen angemessenen Regulierungsansatz vorgestellt. Die Studie kann daher als hilfreiche politische Empfehlung in der Euro-Clearing-Diskussion betrachtet werden.
Ein Jahr nach der Umsetzung von MiFID II soll dieser Bericht die Debatte über die Gestaltung der Aktienhandelsmärkte in Europa - insbesondere der Marktdatendienstleistungen – anregen. Als Grundlage dafür dient hier dargestellte wirtschaftliche Analyse der Rolle des Preisbildungsprozesses, der Auswirkungen von Regulierungsänderungen und der Wertschöpfungskette für Marktdatendienstleistungen.
Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln veröffentlichte im Juni 2016 eine unabhängige Studie im Auftrag der DBG. Das Gutachten ist die erste von drei Analysen zu Auswirkungen der geplanten Fusion der Deutschen Börse mit der London Stock Exchange.
Sind Marktdaten, welche von Handelsplätzen angeboten werden, zu teuer? Würden Preiskontrollen der Realwirtschaft zugutekommen?
Die neue Studie von Oxera beschäftigt sich mit genau diesen Fragen. Ihre Ergebnisse stellen die Notwendigkeit einer Regulierung in Frage.
In den vergangenen Jahren wurden die Marktdaten von Handelsplätzen in Europa in den Fokus vieler Debatten gerückt. Wahrgenommen wird teilweise, dass die Preise für Marktdatendienstleistungen in Europa angestiegen und wesentlich höher als in den USA sind. Das Europäische Parlament sowie der Rat stimmten dem Vorschlag der Europäischen Kommission zu, Handelsplätzen vorzuschreiben, Marktdatendienstleistungen zu „angemessenen kaufmännischen Bedingungen“ anzubieten, und die Kommission dazu zu ermächtigen, delegierte Rechtsakte zur Bestimmung dieser Voraussetzung zu erlassen. Diese Regelungen laufen möglicherweise auf die Einführung einer Preisregulierung durch die Europäische Wertpapieraufsichtsbehörde (ESMA) hinaus.
Die vorliegende Oxera-Studie bietet neue empirische Erkenntnisse sowie einen ökonomischen Rahmen, in dem die Preise von Marktdaten analysiert werden können.
Zusätzlich hat Oxera die folgenden Dokumente zur Verfügung gestellt, die weitere Aspekte der Diskussion beleuchten.
Als Antwort auf die ESMA-Konsultation veröffentlichte Oxera, im September 2014, ein Dokument, dass sich mit den angemessenen kaufmännischen Bedingungen für Marktdatendienstleistungen auseinandersetzt. Dieses Dokument sollte am besten zusammen mit der Studie (Pricing of market data services) gelesen werden.
Hingewiesen sei auch auf den ebenfalls im September veröffentlichten Artikel „Is ESMA becoming a price regulator?“.
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