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Lebohang Kganye gewinnt den Deutsche Börse Photography Foundation Prize 2024

Erschienen am:
17.05.2024
| Deutsche Börse Photography Foundation

Lebohang Kganye gewinnt den Deutsche Börse Photography Foundation Prize 2024


Lebohang Kganye wurde am Donnerstag, den 16. Mai 2024 im Rahmen einer Preisverleihung in der Photographers’ Gallery, London als Gewinnerin des Deutsche Börse Photography Prize 2024 bekanntgegeben. Der renommierte Preis ist mit 30.000 britischen Pfund dotiert.

Die bedeutende Auszeichnung, die von der Deutsche Börse Photography Foundation in Partnerschaft mit der Photographers‘ Gallery vergeben wird, zeichnet Künstler*innen und ihre Projekte aus, die in den vergangenen 12 Monaten einen bedeutenden Beitrag zur internationalen zeitgenössischen Fotografie geleistet haben. Mit der diesjährigen Preisverleihung wird gleichzeitig das 20-jährige Bestehen der Partnerschaft zwischen der Photographers‘ Gallery und der Deutschen Börse gefeiert.

Lebohang Kganye wurde für ihre Ausstellung „Haufi nyana? I’ve come to take you home” am Foam, Amsterdam, Niederlande (17. Februar bis 21. Mai 2023) ausgezeichnet. 

Lebohang Kganye (*1990, Südafrika) verbindet in ihrer vielseitigen künstlerischen Praxis Fotografie, Skulptur, Performance, Theater und Bewegtbild. Sie erkundet die Schnittstellen von persönlicher Geschichte und Herkunft und lässt sich dabei von mündlichen Überlieferungen und literarischen Texten inspirieren. Aufgewachsen im Johannesburg der Post-Apartheid, taucht sie in die komplexe Vergangenheit Südafrikas ein und setzt sich mit den Realitäten und Folgen von Apartheid und Kolonialismus auseinander.

Die nominierte Ausstellung, deren Titel „Haufi nyana?“ auf Sesotho (einer der offiziellen Sprachen Südafrikas) so viel bedeutet wie „zu nah/zu eng“, untersucht und reinterpretiert Vorstellungen von Heimat, Zugehörigkeit, Erbe und Identität. In ihren großformatigen Installationen, die in der Photographers’ Gallery zu sehen sind, inszeniert Lebohang Kganye Silhouetten und lebensgroße ausgeschnittene Figuren ihrer Familienangehörigen, die aus Bildern in Fotoalben gefertigt wurden. Die Installation befasst sich mit den Auswirkungen der durch Landes- und Apartheid-Gesetze erzwungenen Migration ihrer Familie, die auch eine Änderung des Nachnamens erforderlich machte. Durch symbolische Elemente, wie einen in die Mitte gesetzten rotierenden Lichtstrahl, der das Sesotho-Wort für „Licht“ – „kganya“ – repräsentiert, versinnbildlicht sie ihr angestammtes Erbe.

Clare Grafik, amtierende Direktorin der Photographers’ Gallery und Vorsitzende der Jury, sagte: 

„Wir freuen uns, Lebohang Kganye als Gewinnerin des Deutsche Börse Photography Foundation Prize 2024 bekannt zu geben. Mit ihrem sehr innovativen Umgang mit dem Medium Fotografie gelingt es ihr, Vergangenheit und Gegenwart miteinander zu verweben und durch sowohl persönliche Familienerzählungen als auch historische Aspekte der Geschichte das Politische zu erkunden. Ihr experimentierfreudiger Ansatz, Fotografien und Teile des privaten Familienarchivs bühnenartig zu inszenieren, ist eindringlich und neu. Unsere Besucher*innen sind von ihrer groß angelegte Installation sehr angetan – ich bin gespannt, was sie als nächstes in Angriff nehmen wird!“

Anne-Marie Beckmann, Direktorin der Deutsche Börse Photography Foundation, sagte: 
 
„Herzlichen Glückwunsch an Lebohang! Ich freue mich, sie in diesem besonderen Jahr, in dem wir die 20-jährige Partnerschaft mit der Photographers’ Gallery und 25 Jahre Art Collection Deutsche Börse feiern, als Gewinnerin bekannt zu geben.
 
Lebohangs nominierte Ausstellung „Haufi nyana? I’ve come to take you home“, die im Foam in Amsterdam gezeigt wurde, bot einen ebenso faszinierenden wie packenden Einblick in die Entwicklung ihrer Karriere. Die Risikobereitschaft, mit der sie ihre eigene Familiengeschichte erkundet, regt die Diskussion über die Realitäten und Folgen der Apartheid an.

Die Arbeiten der nominierten Künstler*innen in diesem Jahr sind insbesondere von einem eindringlichen Austausch zu Themen wie Vertreibung, verborgenen Geschichten und ungehörten Stimmen geprägt. Sie alle befragen die sich verändernden Eigenschaften und Rahmenbedingungen für die zeitgenössische Fotografie. Über den Gewinner oder die Gewinnerin des Jahres 2024 zu entscheiden, ist uns nicht leichtgefallen – herzlichen Glückwunsch auch an die anderen Finalist*innen, VALIE EXPORT, Gauri Gill & Rajesh Vangad und Hrair Sarkissian. Wir sind hocherfreut, ihre Arbeiten für den diesjährigen Prize vereint zu haben.“

Die drei Finalist*innen – VALIE EXPORT, Gauri Gill & Rajesh Vangad und Hrair Sarkissian – erhalten jeweils 5.000 britische Pfund. Die Ausstellung, die alle vier künstlerischen Projekte präsentiert, ist noch bis zum 2. Juni 2024 in der Photographers’ Gallery zu sehen. Im Anschluss daran wird sie vom 13. Juni bis 22. September 2024 in der Deutsche Börse Photography Foundation in Eschborn/Frankfurt gezeigt.  

Die diesjährige Jury setzt sich zusammen aus: Rahaab Allana, Kurator und Herausgeber, Alkazi Foundation for the Arts, New Delhi, Indien; Quentin Bajac, Direktor der Galerie Nationale du Jeu de Paume, Paris, Frankreich; Anne-Marie Beckmann, Direktorin der Deutsche Börse Photography Foundation, Frankfurt/Main, Deutschland; Laura El-Tantawy, Dokumentarfotografin; und Clare Grafik, amtierende Direktorin der Photographers' Gallery, London, als stimmberechtigte Vorsitzende.

Weitere Informationen unter: www.tpg.org.uk


Anmerkung für die Redaktion:

Eine Übersicht der Pressebilder finden Sie hier, gerne senden wir Ihnen auf Anfrage die Bilder in druckfähiger Qualität zu.

Ansprechpartner*innen für die Medien:

Deutsche Börse Photography Foundation
Isabelle Hammer
media.foundation@deutsche-boerse.com
Tel. +49 69 21117014 
                        
The Photographers’ Gallery 
Alex Finch, Margaret PR
alex@margaretlondon.com

Robyn Deane, Margaret PR
robyn@margaretlondon.com 

 
Über Lebohang Kganye

Lebohang Kganye (*1990, Südafrika) ist eine Fotografin, die auch mit skulpturalen, performativen, theatralischen und bewegten Bildern arbeitet. In ihren Arbeiten befasst sie sich mit den Themenkreisen Herkunft und Lebensgeschichte, in denen die Geschichte Südafrikas und die Apartheid widerhallen. Kganye berücksichtigt dabei gleichermaßen das Moment des Archivarischen wie des Performativen; im Mittelpunkt ihrer künstlerischen Praxis stehen das Geschichtenerzählen und die geteilte familiäre Erinnerung. 

Erste Erfahrungen in der Fotografie sammelte Lebohang Kganye 2009 beim Market Photo Workshop in Johannesburg, 2011 schloss sie das Advanced Photography Programme ab. Im Jahr 2014 erwarb sie ihr Diplom in Bildender Kunst an der University of Johannesburg und absolviert derzeit ihren Master in Bildender Kunst an der Witwatersrand University. Kganyes Arbeiten wurden international ausgestellt, so im Yokohama Museum of Art, Japan, am Ryerson Image Centre, Toronto, am Huis Marseille, Museum für Fotografie, Amsterdam, im Apartheid Museum, Johannesburg, Südafrika und zahlreichen anderen Orten. Zu ihren jüngsten Auszeichnungen zählen der Foam Paul Huf Award 2022, der Grand Prix Images Vevey 2021/22, der Paulo Cunha e Silva Art Prize (2020) sowie der Camera Austria Award (2019).

Über die Deutsche Börse Photography Foundation

Die Deutsche Börse Photography Foundation ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Frankfurt am Main, die sich dem Sammeln, Ausstellen und Fördern von zeitgenössischer Fotografie widmet. Sie verantwortet die Weiterentwicklung und Präsentation der Art Collection Deutsche Börse, deren 25-jähriges Bestehen die Stiftung in diesem Jahr feiert. Die Art Collection umfasst heute über 2.300 fotografische Arbeiten von rund 160 Künstler*innen aus 35 Nationen. Auf ihren Ausstellungsflächen in Eschborn bei Frankfurt am Main zeigt die Stiftung mehrere Ausstellungen pro Jahr, die öffentlich zugänglich sind. Die Unterstützung junger Künstler*innen ist ihr ein besonderes Anliegen, sie fördert sie auf vielfältige Weise: mit Auszeichnungen, Stipendien oder durch die Beteiligung am Talent-Programm des Fotografiemuseum Amsterdam Foam. Des Weiteren unterstützt die Stiftung Ausstellungsprojekte internationaler Museen und Institutionen sowie den Ausbau von Plattformen für den wissenschaftlichen Dialog und Forschung über das Medium Fotografie. 
www.deutscheboersephotographyfoundation.org

Über The Photographers’ Gallery

The Photographer’s Gallery untersucht, wie die Fotografie unsere heutige Welt verbindet, erobert und radikal verwandelt. Das Programm und die Räumlichkeiten – von den Ausstellungen, Vorträgen, Workshops und digitalen Angeboten bis zu den Galerien, dem Museumsshop und dem Café – befassen sich mit der Schönheit, Vielschichtigkeit und Zukunft der Fotografie. Unmittelbar vor der Gallery wird kostenfrei und rund um die Uhr das Beste der zeitgenössischen Fotografie im Soho Photography Quarter präsentiert. 
www.tpg.org.uk

Über die Geschichte des Deutsche Börse Photography Foundation Prize

Der 1996 von der Photographers’ Gallery ins Leben gerufene Preis hat sich im Laufe von 28 Jahren zu einem der renommiertesten internationalen Kunstpreise entwickelt und in dieser Zeit die Karrieren zahlreicher Fotograf*innen begründet und gefördert. Der Preis, der früher unter dem Namen Citigroup Photography Prize bekannt war, wird seit 2005 zusammen mit der Gruppe Deutsche Börse verliehen. Im Jahr 2016 wurde er in Deutsche Börse Photography Foundation Prize umbenannt, nachdem die Stiftung, die sich der Sammlung, Ausstellung und Förderung zeitgenössischer Fotografie widmet, als gemeinnützige Organisation gegründet wurde. Der Deutsche Börse Photography Foundation Prize feiert im Jahr 2024 die 20-jährige Partnerschaft zwischen der Gruppe Deutsche Börse und der Photographers' Gallery. Der Gewinner des Deutsche Börse Photography Foundation Prize 2023 war Samuel Fosso für seine Ausstellung „Samuel Fosso“ am Maison Européenne de la Photographie, Paris, Frankreich. Zu den bisherigen Preisträger*innen gehören: Deana Lawson, Mohamed Bourouissa, Susan Meiselas, Luke Willis Thompson, Dana Lixenberg, Trevor Paglen, Juergen Teller, Rineke Dijkstra, Richard Billingham, John Stezaker und Adam Broomberg & Oliver Chanarin.