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Clearinghäuser: Sicherheit und Integrität für die Finanzmärkte Alles klar! So funktioniert Clearing

Auf dem Finanzmarkt sehen sich die Teilnehmer unterschiedlichen Risiken gegenüber. Eines dieser Risiken ist das sog. Ausfallrisiko: Ein Käufer erhält nach dem Handelsabschluss seine Ware bzw. seine Wertpapiere nicht oder ein Verkäufer erhält sein Geld nicht. Bei der Größe, die Geschäfte im Finanzmarkt in der Regel haben, können Ausfälle dieser Art größere Auswirkungen auf den Gesamtmarkt haben. Um dieses Risiko für die einzelnen Handelsteilnehmer sowie für den Markt als Ganzen zu minimieren, gibt es Clearinghäuser (auch zentrale Gegenparteien oder zentrale Kontrahenten genannt).

So funktioniert ein Clearingsystem

Das Wort „clearing“ stammt vom englischen Verb „to clear“ und kann mit „aufräumen“ oder – etwas fachspezifischer – mit „verrechnen“ übersetzt werden. Ein Clearinghaus (Central Counterparty, CCP) verrechnet die Handelspositionen von Käufern und Verkäufern (Netting). Als zentrale Gegenpartei tritt es als Käufer für jeden Verkäufer sowie als Verkäufer für jeden Käufer ein. Zur Absicherung hinterlegen alle Marktteilnehmer Sicherheiten (Margins) beim Clearinghaus. So sind gegenseitige Forderungen immer abgesichert, und die Integrität und Stabilität der Märkte nimmt zu. Clearinghäuser wirken damit wie eine Versicherung, die dann wirksam wird, wenn einer der beiden Partner seinen Vertragspart nicht erfüllen kann.

Effekt des Ausfalls eines Handelspartners ohne und mit CCP

Ausfall in einem Markt ohne CCP

Ausfall in einem Markt mit CCP

 

Will ein Marktteilnehmer die Dienste einer zentralen Gegenpartei in Anspruch nehmen, wird er Mitglied eines solchen Clearinghauses: Er muss bestimmte Zulassungsanforderungen erfüllen und für die offenen Risikopositionen angemessene Sicherheiten (Margins) hinterlegen. Clearingmitglieder sind u. a. Banken.

Clearinghäuser minimieren Risiken

Politische Entscheidungsträger und Regulierungsbehörden haben in den letzten Jahren immer klarer den zentralen Beitrag von Clearinghäusern zur Stärkung der Stabilität der Finanzmärkte erkannt: Sie stehen wortwörtlich im Zentrum des Marktgeschehens. Als unabhängige Risikomanager stellen sie eine neutrale Bewertung der Risikopositionen ihrer Clearingmitglieder sicher und fordern entsprechende Sicherheiten zu aktuell bewerteten Marktpreisen von diesen ein. Beim Ausfall eines Mitglieds bilden Clearinghäuser auf diese Weise einen Puffer zum Schutz für die nicht ausfallenden Mitglieder. So werden Dominoeffekte vermieden bzw. systemische Risiken gemindert.

Das Clearinghaus der Gruppe Deutsche Börse – Eurex Clearing

Over-the-Counter-Markt (OTC-Markt)
Außerbörslicher Markt

Ein Over-the-Counter-Markt ist nicht lokalisiert und hat keine festen Handelszeiten. Die Preise werden an diesem Markt frei ausgehandelt. Die Transaktionen finden außerhalb der Verantwortung einer Börse oder einer anderen regulierten Handelsplattform statt. Sie unterliegen aber den geltenden gesetzlichen Bestimmungen für den Wertpapierhandel.

Eurex Clearing ist ein in Deutschland zugelassenes Clearinghaus und unterliegt gemäß der europäischen Marktinfrastrukturrichtlinie (European Markets Infrastructure Regulation, EMIR) der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Ferner ist Eurex Clearing von der Commodity Futures Trading Commission als Designated Clearing Organisation anerkannt.

Als eines der weltweit führenden Clearinghäuser garantiert die Eurex Clearing AG Sicherheit und Integrität der Märkte: Sie arbeitet stets an Innovationen für das Risikomanagement und neuen Clearingtechnologien.

Eurex Clearing bietet Clearingdienstleistungen für die größte Bandbreite an Produkten in einem einheitlichen Rahmen in Europa – sowohl für börslich als auch außerbörslich gehandelte Produkte – und akzeptiert das weltweit größte Spektrum an qualifizierten Sicherheiten.

Die Gruppe Deutsche Börse

Die Gruppe Deutsche Börse ist eine der größten Börsenorganisationen der Welt. Sie betreibt integre, transparente und sichere Märkte für Investoren, die Kapital anlegen, und für Unternehmen, die Kapital aufnehmen wollen. An diesen Märkten kaufen und verkaufen institutionelle Händler Aktien, Derivate und andere Finanzinstrumente nach klaren Regeln und unter strenger Aufsicht.

Heute ist die Gruppe Deutsche Börse mehr als nur ein Handelsplatz oder eine Börse – sie ist ein Finanzmarktinfrastrukturanbieter. Denn mit ihren Produkten und Dienstleistungen deckt sie die gesamte Wertschöpfungskette im Finanzgeschäft ab – ihre Geschäftsfelder reichen von Angeboten im vorbörslichen Marktumfeld und der Wertpapierzulassung über den Handel, die Verrechnung und Abwicklung bis hin zur Verwahrung von Wertpapieren und anderen Finanzinstrumenten sowie Sicherheitenmanagement. Darüber hinaus bietet sie weltweit IT-Services, Indizes und Marktdaten.