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Europäisches Finanzaufsichtssystem

Europäisches Finanzaufsichtssystem (ESFS)

Als Lehre aus der Finanzkrise 2007/2008 strebte die Europäische Union die Schaffung einer stärker integrierten europäischen Aufsicht an, um gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Akteure auf EU-Ebene zu gewährleisten und der zunehmenden Integration der Finanzmärkte innerhalb der EU Rechnung zu tragen. Mit der Einführung des Europäischen Finanzaufsichtssystems (ESFS) im Jahr 2010 wurde erstmals eine neue Aufsichtsarchitektur auf europäischer Ebene geschaffen, die aus drei Europäischen Finanzaufsichtsbehörden (ESAs) und einem Gremium zur Überwachung von Systemrisiken - dem Europäischen Ausschuss für Systemrisiken (ESRB) - besteht. Die ESAs und der ESRB nahmen ihre Arbeit im Januar 2011 auf.

Die Europäische Kommission hat im September 2017 einen Vorschlag zur Änderung der Bestimmungen über die Arbeitsweise der ESMA und der anderen ESAs vorgelegt, um die europäische Aufsicht stärker zu integrieren und die Kapitalmarktunion und die Finanzintegration zu fördern. Nach der Annahme durch die Mitgesetzgeber traten die Kernelemente der Reform der Aufgaben, Aufsichtsbefugnisse, Leitungsstrukturen und Finanzierung der ESA und des ESRB im Januar 2020 in Kraft, während die neuen direkten Aufsichtsbefugnisse der ESMA in Bezug auf kritische Benchmarks und Datenbereitstellungsdienste ab Januar 2022 wirksam wurden.

Als integrierter Anbieter von Finanzdienstleistungen umfasst die Gruppe Deutsche Börse die gesamte Palette der Betreiber von Finanzmarktinfrastrukturen (FMI), wie zentrale Gegenparteien, Zentralverwahrer, Wertpapierabwicklungssysteme und ein Transaktionsregister. Sie umfasst auch Handelsplätze (geregelte Märkte und multilaterale Handelssysteme) und Anbieter von Datenmeldediensten.
Die gesamte Wertschöpfungskette der Gruppe ist von der Arbeit der ESAs betroffen, da die Gruppe mit einer Vielzahl unterschiedlicher Aufsichtsbehörden in der EU konfrontiert ist und die europäischen Finanzmarktinfrastrukturen (FMIs) in vielfältigen Aufsichtsrahmen arbeiten. Daher unterstützen wir die Entwicklung einer gemeinsamen Aufsichtskultur und die Förderung eines europäischen Finanzbinnenmarktes, um eine konsistente und kohärente Finanzaufsicht in der EU zu gewährleisten.

Weitere Informationen über die Positionierung der Gruppe Deutsche Börse zu diesem Thema finden Sie in unseren Stellungnahmen und Positionspapieren unter Publikationen.