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T+1 Settlement Zyklus

T+1 Settlement Zyklus

Im Februar 2023 kündigte die US-Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde (SEC) Änderungen der Abrechnungsvorschriften an, die darauf abzielen, den Zyklus für die meisten Broker-Dealer-Transaktionen von T+2 auf T+1 zu verkürzen. Dies bedeutet, dass die offizielle Übertragung von Wertpapieren auf das Konto des Käufers und von Bargeld auf das Konto des Verkäufers an einem statt an zwei Geschäftstagen nach dem Transaktionsdatum erfolgen würde. Dieser regulatorischen Entwicklung in den USA folgten Kanada und Mexiko, und auch das Vereinigte Königreich und die EU entwickeln Pläne zur Harmonisierung ihrer Rahmenregelungen und begründen dies mit der Angleichung der Vorschriften an die internationalen Märkte.

Eine Verkürzung des Abwicklungszyklus würde zu einer Verringerung der Einschussanforderungen für CCPs, einer Risikominderung und Kosteneinsparungen führen. Ein solcher Schritt ist technisch möglich und könnte zu einer stärkeren Automatisierung und Standardisierung der wichtigsten Back-Office- und Post-Trade-Prozesse führen, was die Markteffizienz erhöhen würde. Er birgt jedoch auch ein erhöhtes Risiko von fehlgeschlagenen Abwicklungszyklen und eine Verringerung der Abwicklungseffizienz, wenn die Märkte nicht gut vorbereitet sind. Um die Marktbereitschaft zu gewährleisten, hat die ESMA im Dezember 2023 eine Aufforderung zur Einreichung von Belegen zur Verkürzung des Abwicklungszyklus veröffentlicht. Das aus der Branche gesammelte Feedback weist auf zahlreiche Herausforderungen im Zusammenhang mit T+1 hin, wobei die ESMA zu dem Schluss kam, dass ein endgültiger Übergang zu T+1 frühestens 32 Monate nach dem Datum erfolgen könnte, an dem die Branche darüber informiert wird, dass die Änderung erfolgen muss.

Die Gruppe Deutsche Börse unterstützt alle „T+n“-Abwicklungszyklen und ermutigt die Marktteilnehmer (wie Depotbanken, Banken, Broker) zu entscheiden, ob dies von Vorteil ist und ob sie operativ bereit sind. Wir sind uns jedoch darüber im Klaren, dass der Übergang zu T+1 nicht überstürzt werden sollte, da aus den Erfahrungen in den USA und Kanada wichtige Lehren gezogen werden können und die Opportunitätskosten eines solchen Übergangs berücksichtigt werden sollten.

Weitere Informationen zur Positionierung der Gruppe Deutsche Börse zu diesem Thema finden Sie in unseren Stellungnahmen und Positionspapieren unter Publikationen.