Service Navigation
Der erste Tag an der Börse
Der erste Tag an der Börse
Diese Bilder kennt fast jeder: Der Vorstand eines Unternehmens läutet stimmungsvoll die Glocke auf dem Frankfurter Börsenparkett. Mit der ersten Preisfeststellung geht ein monatelanger Emissionsprozess zu Ende, der Handel an der Börse hat begonnen. Doch wie wird der erste Börsenpreis festgestellt? Und welche Rolle hat dabei die Börse?
Der Weg bis zum ersten Handelstag
Im Anschluss prüft die Geschäftsführung der Frankfurter Wertpapierbörse, ob der Emittent und dessen Wertpapiere die gesetzlichen Zulassungsvoraussetzungen für den Börsenhandel erfüllen. Praktisch wird diese Aufgabe von der Abteilung Listing der Deutschen Börse betreut. Liegen alle formalen Zulassungsvoraussetzungen vor, erteilt die Geschäftsführung der Frankfurter Wertpapierbörse die Zulassung zum Börsenhandel. Die Zulassung gleicht dabei einer Baugenehmigung: Die Formalien stimmen. Eine Bestätigung oder gar Garantie, dass das Haus auch wirtschaftlich betrieben werden kann, ist damit allerdings nicht verbunden.
Während des gesamten Prozesses wird der Emittent von Konsortialbanken begleitet. Den Banken kommt eine wichtige Rolle zu: Sie übernehmen gemeinsam mit dem Emittenten die sogenannte Prospekthaftung – sie haften also für die angegebenen Informationen im Emissionsprospekt.
Das Event „Börsengang“
Der Tag des Börsengangs
Am Tag des Börsengangs startet die Vorhandelsphase ab 7:30 Uhr. Die Handelsteilnehmer können jetzt ihre Aufträge eingeben. Um 9:00 Uhr startet mit Beginn des Xetra-Handels die Eröffnungsauktion für den Börsengang mit der Aufrufphase: Fortlaufend werden nun Preisindikationen berechnet und über das Handelssystem sowie das Anleger-Portal boerse-frankfurt.de veröffentlicht. Während der Aufrufphase können Handelsteilnehmer weiterhin Aufträge eingeben, ändern oder löschen. Die Eröffnungsauktion dauert mindestens 15 Minuten, im Anschluss ermittelt das Handelssystem nach dem Meistausführungsprinzip den ersten Preis der Aktie.
Gibt es jedoch zu starke Abweichungen vom Ausgabepreis der Aktie, kommt es vor der ersten Preisfeststellung zu einer Volatilitätsunterbrechung, bei der die Eröffnungsauktion um etwa zwei Minuten verlängert wird. Diese gibt Marktteilnehmern Zeit zur Orientierung und verhindert, dass der Markt unreflektiert in eine Richtung läuft.
Die Glocke wird geläutet
Sobald das Handelssystem den ersten Preis festgestellt hat, ruft der Spezialist diesen im Börsensaal aus. Der Preisausruf dient der Information im Börsensaal. Im Anschluss läutet ein Vorstand des Börsenneulings die Börsenglocke.
Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse
Nun läuft der reguläre Börsenhandel und Handelsteilnehmer können fortlaufend ihre Kauf- und Verkaufaufträge eingeben. Dabei haben sie an der Frankfurter Wertpapierbörse die Wahl zwischen zwei verschiedenen Handelsplätzen: Xetra und Börse Frankfurt.
Sehr liquide Wertpapiere werden in der Regel über beide Märkte angeboten. Weniger liquide Wertpapiere werden nur am Handelsplatz Börse Frankfurt gehandelt, wo Spezialisten fortlaufend die Handelbarkeit sicherstellen.
Die nun fortlaufend ermittelten Preise spiegeln den Wert wider, den Investoren dem betreffenden Wertpapier und damit dem Unternehmen beimessen.
Viele Wege führen an die Börse
Viele Wege führen an die Börse: Um auf unterschiedliche Bedürfnisse eingehen zu können, ermöglicht der Börsenplatz Frankfurt für jedes Unternehmen die passende Transaktionsstruktur. Der IPO (Initial Public Offering) ist mit Abstand die bekannteste und meistgewählte Variante, wenn sich Unternehmen für den Gang an die Börse entscheiden. Daneben gibt es SPACs, nationale und internationale Spin-offs und Carve-outs, Privatplatzierungen (Private Placements) sowie Direktplatzierungen (Direct Listings). Mehr Informationen zum Angebot finden Sie hier